s e m i n a r
s t a d t b i b l i o t h e kaas t o c k h o l m
g u n n a r
aa s p l u n d

seminararbeit ss/ws 2000
silvie-k. kampf, steffen machill

lehrstuhl öffentliche bauten
prof. dipl.-ing. ivan reiman
betreuung: dipl.-ing. anna jessen

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stadtbibliothek stockholm

erbaut 1920 bis 1928
von erik gunnar asplund

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Die Bibliothek wird in die Zeit eines in Schweden aufkommenden, starken
Nationalismus eingeordnet, der vom internationalen Stil fort führt und
wirkungsvolle Vorbilder im Schwedischen und Dänischen Neoklassizismus
des frühen 19.Jh. findet, sowie in die Zeit der, am Anfang des Jahrhunderts
aufkommenden, Freiheit des Bauens ohne akademische Zwänge und dem
Wunsch nach neuen, natürlichen Bauformen in Schweden.
Diese Entwicklung beginnt mit dem Architekten Erik Gunnar Asplund (1885- 1940). Seine Bibliothek bildet den Höhepunkt nordischer Architektur der
zwanziger Jahre.

Die neue Bibliothek für Stockholm soll konzeptionell nach dem zeitgenössischen, westlichen Prinzip der eigenhändigen Ausleihe von Büchern geplant werden. Das Prinzip wird von amerikanischen Vorbildern inspiriert und in Schweden das erste mal übernommen.

Der Besucher kann direkt aus den Regalen auf die Bücher zugreifen und muß nicht mehr über einen Tresen bedient werden.

Um zu einer, in einen Grundriß umsetzbaren, Lösung zu gelangen, welche die
organisatorischen und praktischen Funktionen einer Bibliothek erfüllt, reist
Asplund u.a. in die USA um diese Art der Bibliotheken zu studieren. Der
Gewinn an Erkenntnis durch die Reise wird durch Berichte, Aufzeichnungen
und Analysen dokumentiert und ausgewertet. Dabei findet Asplund die ansprechendste, und eine seinen Vorstellungen nahekommende Lösung in dem Gebäude der Stadtbibliothek von Detroit / Michigan.

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Die städtebauliche Lage der Bibliothek
hebt sich von der Ausrichtung des
dort strengen Stockholmer
Straßenrasters deutlich ab. Sie steht im
Gegensatz zu der starken Symmetrie
des Gebäudes.
Ein perspektivischer Eindruck wird
vermittelt, der die Aufmerksamkeit des
Besuchers auf sich lenkt und ihn zum
Eintritt animiert. Außerdem wird
dadurch die Abschwächung der
monumentalen Achse erreicht.
Lage der Bibliothek innerhalb
Stockholms: Gelegen auf einem Hügel
bildet die Bibliothek den Abschluß einer
Achse, die am Stockholmer Schloß
beginnt.
Entlang dieser Achse befinden sich
eine Reihe öffentlicher Gebäude.
Die Parklandschaft südlich der
Bibliothek mit dem großen See
unterhalb einer steilen Böschung
des Observatory Hill. Ebenfalls von
Asplund entworfen und im Jahre
1931 fertiggestellt, wie auch die
Cafés und Geschäfte unterhalb der
Terrassen gegenüber des
Sveavägen.
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Auf Grundlage seiner Studien kommt
Asplund 1921 zu einem ersten
Entwurf, der sich durch eine im
Quadrat eingeschriebene Kugel auszeichnet:
Eine Kuppel überwölbt den zentralen
Innenraum.
Hier werden die elementaren
Grundformen deutlich, die in allen
folgenden Überarbeitungsphasen
bestimmend bleiben.
Kreis und Quadrat
Vergleich:

Die Kuppel, der die Kugelform zugrunde liegt und der Zylinder. Vermutlich zu Gunsten der Außenwirkung muß die Kuppel weichen. Der Zylinder bringt mehr Volumen in die Höhe und hat dadurch eine viel mächtigere Wirkung als die sich nach oben verjüngende Kuppel.

> 3d Modelle
Bei dem Zylinder ist Asplund zudem frei in der Gestaltung der Höhe seines Gebäudes, während sich bei der Kugel die Höhe allein aus dem Durchmesser des Körpers ergibt.





> Originalzeichnungen
Gegenüberstellung der Varianten
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> entwurfsraster

> erdgeschoss

> 1.obergeschoss

> 2.obergeschoss

> ansicht

> querschnitt

> längsschnitt

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Die Stadtbibliothek von Gunnar Asplund ist in seiner äußeren geometrischen Form sehr reduziert. Dem steht allerdings eine vielfältige Symbolik und Ausformulierung der Innenräume gegenüber. Diese Symbolik ist nicht bloße Dekoration sondern folgt einer Idee: Der Darstellung der kulturellen Entwicklung des Westens. Dem entsprechend die architektonischen Andeutungen dieser Werte.
Durch Beschränkung auf die elementaren Grundformen- das Quadrat steht dabei für die Umgebung, der Kreis für das Innere- kommt Asplund zu einer sehr formalen und auf den ersten Blick, strengen Architektur, die durch Symmetrie und Geometrie bestimmt wird. Der Kreis enthält die wichtigste symbolische Funktion: den Raum der Bücher. Asplunds Umsetzung schließt jedoch nicht die Zweckmäßigkeit und Funktionalität eines Öffentlichen Gebäudes aus, sondern unterstützt es durch Klarheit , Ordnung und eine für den Besucher einfache Orientierung.
Die Räume sind, im Gegensatz zu der strengen symmetrischen Anordnung, sehr aufwendig detailliert und ausgearbeitet. Eine Gruppe junger Architekten und Künstler arbeitete eng mit Asplund zusammen. Sämtliche Möbelstücke sowie Einrichtungsgegenstände wurden für spezielle Räume und Nutzungen entworfen.
Die Monumentalität des zentralen Raumes bewirkt, daß sich der Besucher über die Bedeutung der Überlieferungen des gesamten Wissens der Menschheit bewußt wird und er durch das neue Gebäude der Stockholmer Stadtbibliothek das erste Mal freien Zugriff darauf erhält.
Bei der Gestaltung der Umgebung befreit sich Asplund der geometrischen Zwänge und verleiht ihr eine natürliche, wie organisch gewachsene Landschaft. Daduch bringt Asplund seine Bibliothek noch stärker zur Geltung.
Das Gebäude hütet die Literatur wie eine Schatzkammer. Innerhalb der hohen Mauern wird in großen Abteilungen die Literatur der westlichen Welt gesammelt. Der leitende Gedanke ist, den Besucher auf der Suche nach Wissen in die Welt der Bücher zu lenken und seine Interessen noch weiter anzuregen
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